Betriebsgeheimnis Sucht

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Betriebsgeheimnis Sucht

In vielen Unternehmen gibt es Beschäftigte, die an einer Suchterkrankung leiden oder einen riskanten Konsum pflegen. Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung können Unternehmen dafür Sorge tragen, dass es erst gar nicht zur Sucht kommt.

 

Keine einfache Aufgabe, denn im Gegensatz zu Ernährungskursen und Rückenschule ist Suchtprävention von vornherein negativ belastet und ein potentielles Konfliktthema. Eine Reihe von Unternehmen haben das Thema Suchtprävention als Teil der betrieblichen Gesundheitsförderung fest verankert. Für viele ist es jedoch immer noch ein Tabu-Thema.

 

Entstehung von Sucht

Ein Schlückchen in Ehren kann keiner verwehren? Ein gefährliches Sprichwort. Denn schnell kann aus dem Schlückchen ein Schlückchen zu viel werden. Der wichtigste Schritt ist daher genau hin- und nicht wegzuschauen, wenn der Mitarbeiter oder die Kollegin sich auffällig verhält und sich verändert.
„Herr Schmidt, ich glaube Sie haben da ein Problem“ – Die Grenze zwischen riskantem Genuss und einer Genussmittel-Sucht verläuft oft fließend. Größtes Sorgenkind ist der Alkohol. Entstehung_Sucht

 Unternehmer, Führungskräfte und auch Kolleginnen und Kollegen tragen eine betriebliche und gesellschaftliche Verantwortung: Sie können

  • verhindern, dass Betroffene sich selbst und dem Unternehmen schaden
  • sie dabei unterstützen, sich von ihrer Suchterkrankung oder Abhängigkeit zu befreien

 

Prävention rechnet sich

Ein positives Betriebsklima, weniger Unfälle und Krankheiten, gesundheitsbewusste Mitarbeiter sind oft die Anreize für Unternehmen in Suchtprävention zu investieren. Darüber hinaus gibt es noch Gründe wie

  • Reduzierung der Gefährdungen und Unfällen
  • Früherkennung
  • Sensibilisierung der Führungskräfte und Beschäftigten
  • Verbesserung des Firmen-Images
  • Vermeidung von Kündigungen
  • Verbesserung der Unternehmenskultur

Natürlich kostet das erstmal Geld. Doch der wirtschaftliche Nutzen ist laut IVSS (Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit) 1 zu 2,2 – Verhältnis Kosten : Nutzen.

 ROI

 

Darüber hinaus gibt es zahlreiche staatliche Fördermittel, die bei der Suchtprävention unterstützen.

 

Möglichkeiten der Prävention

Ein wichtiger Ansatzpunkt ist es, Strukturen und gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, die der Sucht von Anfang an entgegenwirken. Das sind beispielsweise

  • Schulungen von Führungskräften
  • Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen = Belastungen identifizieren und verringern
  • Info-Veranstaltungen und –Materialien
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement
  • Schulungsangebot für Beschäftigte
  • Angebot von Gesundheitschecks
  • Suchtmittel einschränken
  • Angebote zur Konsumreduzierung
  • Betriebliche Ansprechpartner benennen

Akteure und Kooperationspartner in der Suchtprävention

Suchtprävention sollte als betriebliche Aufgabe verstanden werden. Akteure und Kooperationspartner im betrieblichen Umfeld sind, um nur mal einige zu nennen:

 

Akteure

  • Führungskräfte
  • Beschäftigte
  • Mitarbeitervertretung
  • Fachkraft für Arbeitssicherheit
  • Betriebsarzt
  • Betriebliche Sozialberatung / Employee Assistance Program (EAP)
  • Krankenkasse
  • Berufsgenossenschaften
  • Suchtberatungsstellen

Diese Fragen sollten Sie sich stellen

  • Welche betrieblichen Regeln im Umgang mit Suchtmitteln sind bereits vorhanden?
  • Welchen Kenntnisstand haben wir zu den Folgen von Suchtmitteln und den Problemen am Arbeitsplatz?
  • Welche Kenntnisse von geltenden Gesetzen und Vorschriften in Bezug auf Suchtmitteln am Arbeitsplatz haben wir?
  • Gab es Vorfälle in der Vergangenheit?
  • Wie bereit ist „unser“ Unternehmen für Veränderungen?
  • Welche Unternehmenskultur – gesundheitsförderliche Einstellung
  • in Bezug auf Suchtmittel - wollen wir erreichen?
  • Welche Verfügbarkeit haben wir bei der Arbeit, z.B. Alkohol bei der Mittagspause, Festen etc.

 Suchtprävention ist Teil eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

 

Autorin: Susanne Lücke

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